Von der ersten Wappengestaltung zum Projekt für Kommunalwappen, bzw. Ortswappen- und Gemeindewappen-Gestaltung und Erstellung von Familienwappen
Begonnen hatte alles mit einem Auftrag des Fördervereins Schinkel-Kirche Schäpe e.V. über die Gestaltung eines Ortswappens für die Beelitzer Gemeinde Schäpe, in Potsdam-Mittelmark. Am 01. März 2014 wurden mir die ersten Skizzen für ein Ortswappen, deren Favoriten aus einem Wettbewerb der Schäper Einwohner ausgewählt wurden, zur Beurteilung und Umsetzung vorgelegt. Schnell wurde aber klar, dass Bestandteile wie der Brandenburg-Adler und ein Eichenlaub, nicht aus einem bereits bestehenden Wappen, in diesem Fall aus dem Wappen von Potsdam-Mittelmark (links), unverändert entlehnt werden können, ohne dabei Urheberrechte zu verletzen.
Die Darstellung einer ganzen Kirche im Wappen verwarfen wir. Sie eignete sich einfach nicht als Alleinstellungsmerkmal in der dafür benötigten charakteristischen Darstellungsweise.
Diese Bedenken gab ich an Michael Holstein, 2. Vorsitzender des Fördervereins Schinkel-Kirche Schäpe e.V. weiter. Er hatte an dieser Stelle bereits das Projektmanagement für den Verein übernommen. Michael Holstein gab mir, nach Bestätigung meiner Bedenken durch den HEROLD (Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin), das Signal für eine neue Wappengestaltung.
Der zweite Anlauf
Gemeinsam überlegten wir nun, welche charakteristischen Merkmale tatsächlich für die Gemeinde stehen und vielleicht deren Geschichte geprägt hatten. Das erste Merkmal sollte jetzt ein Pferd sein, welches aus dem slawischen Wort „Schäpe“ hervorgeht. Es trägt auch der Tatsache Rechnung, dass in der Gemeinde in hohem Maße Pferdewirtschaft und Reitsport betrieben werden.
Nach weiteren Skizzen, einem neuen Wappen-Design und Rücksprache mit dem Heraldiker Arnold Rabbow, waren wir jetzt auf der Zielgeraden angekommen. Wir hatten endlich das zweite charakteristische Merkmal für das Wappen von Schäpe gefunden. Es war die Zeichnung eines zur Krone stilisierten Knotens, der jeweils durch vier Bänder mit dem nächsten verbunden war. Dieses durch Renovierungsarbeiten freigelegte Ornament fand man auf Säulenkapitellen in der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Dorfkirche. Diese baute ich entsprechend nach einer Fotovorlage neu und digital als Wappenbild auf. So hatte am Ende die Kirche, wenn auch indirekt, doch ihren Platz im Wappen von Schäpe gefunden.
Eintragung in die Deutsche Wappenrolle
Nachdem das Ortswappen seinen letzten Feinschliff bekommen hatte, stand der Eintragung beim HEROLD e.V. (der seit 1922 die Deutsche Wappenrolle für Familienwappen, und seit 2011 die Deutsche Ortswappenrolle führt) nichts mehr im Weg. Danach folgte die feierliche Übergabe des Wappenbriefs an den Wappenstifter, der hier vom Vorstand des Fördervereins Schinkel-Kirche Schäpe e.V. repräsentiert, feierlich entgegengenommen wurde.
Über den gesamten Zeitraum der Wappengestaltung bis hin zur Eintragung des ortswappens im Oktober 2014, wuchs das Interesse am Thema Heraldik und Wappenkunst sowohl bei Michael Holstein, der auf der Auftraggeberseite den Großteil der Projekt-Abwicklung meisterte, als auch bei mir. Nachdem wir uns in das Thema Wappenkunst etwas tiefer eingearbeitet hatten und gewisse Erfahrungen auf dem Gebiet der Heraldik gesammelt hatten, entschieden wir uns, diese kreative, kunstvolle Form der Kulturpflege weiterzubetreiben – hier sollte erst gar kein Vakuum entstehen.
Jetzt galt es noch ein Corporate Design und die Geschäftsausstattung für Print und Web zu entwickeln. Eine Homepage gehört natürlich auch zum Standard, weshalb ich sofort mit dem Aufbau und der Gestaltung begann. Danach galt es nur noch die Gründung des Projekts analog und digital zu verkünden – HOLSTEIN SALAHOR Wappengestaltung war geboren.
© Ismet Salahor, Holstein Salahor, Wappengestaltung und Signets