Neu-Zeichnung und Tingierung eines alten Familienwappens aus dem Wappen-Standardwerk „Siebmacher“
Auf Wunsch der Enkelin sollte das Familienwappen der Familie in neuem Glanz erstrahlen. Das Familienwappen wurde von Georg Wilhelm Paul Günther aus Röpsen in Thüringen, 1921 gestiftet und gehalten. Farbig und auf schönem Naturkarton gedruckt, wollte Sie damit ihre Familienangehörigen und auch sich selbst beschenken.
Neben dem Deutschen Geschlechterbuch, Band 36, hatte die Dame den Brief eines Mitglieds und Mitarbeiters des Herold zu Berlin vor sich liegen. Dieser gab darüber Auskunft, in welchem Buch oder Verzeichnis das Familienwappen dargestellt und verzeichnet war. Es handelte sich um das Standardwerk „Siebmacher“ Band V. Die sympathische und engagierte Auftraggeberin hatte bereits fleißig recherchiert.
Nachdem wir im Archiv des Herold zu Berlin das Wappen sichteten war jedoch schnell klar, dass sich die Vorlage nicht für eine unkomplizierte Nachbearbeitung eignen würde. Die Qualität war einfach nicht ausreichend, für eine einfache Nach-Kolorierung. Über diese Erkenntnis und Tatsache setzten wir die Enkelin und Auftraggeberin in Kenntnis. In diesem Fall müsste das Familienwappen nach- bzw. neu-gezeichnet werden. Den damit verbundenen Mehraufwand genehmigte Sie mit den Worten „ … und wenn schon, DAS ist es mir allemal Wert“.
Das Wappen wurde darauf hin neu skizziert, um es digital in Vektor-Pfaden nachzuarbeiten und gemäß der Blasonierung zu kolorieren bzw. zu tingieren.
Die Tingierung
Die Tingierung legten wir entsprechend der folgenden Blasonierung an:
Innerhalb grünen, mit acht (3-2-2-1) silbernen, fünfstrahligen Sternen belegten Schildrandes in Silber ein schwarzes, in den Schildrand verlaufendes Krückenkreuz (Hammer). Aus dessen Scheitel eine rote, strahlende Sonne hervorgehend. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helme mit gleicher Decke ein wachsender, silberner, rot-bewehrter Widder.*
Wappenstifter und erster Träger des Familienwappens war Georg Wilhelm Paul Günther, *06.11.1864 in Berlin Charlottenburg. Werkmeister, Besitzer von Quarzsand-Gruben zu Partschefeld, Porzellan-Modelleur, Leiter der Echtermenerschen Kunstanstalt Kassel und Leiter der plastischen Kunstanstalt Großmann zu Frankfurt am Main. Er war seit dem 28.04.1895 mit Ernestine Wilhelmine Frieda Weidensee, *23.02.1868, verheiratet und Vater von sieben Kindern.
Der erste, bis dahin nachweisbare Vorfahr ist Jakob Günther, *1602, 1650 Meister zu Röpsen im Ostkreise des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Altenburg.**
*, ** dem „Deutschen Geschlechterbuch“ Band 36 entnommen
© Holstein Salahor Wappengestaltung